Landau,

Vermessungsausbildung für die ESS-Trupps des LV HERPSL

Vom 23. – 25. März 2018 fand im OV Landau eine Bereichsausbildung „Vermessung“ für alle fünf ESS-Trupps des Landesverbandes (LV) Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland (HERPSL) statt.

Das ESS (Einsatzstellen-Sicherungs-System) kommt primär zum Einsatz, wenn beispielsweise Gebäude durch Brände oder Explosionen beschädigt sind und somit eine Gefahrenquelle für die Umgebung oder Einsatzkräfte darstellen, die am oder im Gebäude tätig werden müssen. Mit dem ESS kann das beschädigte Objekt durch wiederholtes Messen einzelner Punkte oder auch Bereiche auf geometrische Veränderungen über die Zeit überwacht werden. Mit der vorhandenen Ausstattung, bestehend aus einem modernen High-End-Tachymeter (Leica MS50), einem feldtauglichen Laptop mit der Monitoring-Software Leica GeoMoS und verschiedenstem Zubehör ist der ESS-Trupp in der Lage, Bewegungen im niedrigen Millimeterbereich zu erfassen und grafisch darzustellen. Die hierdurch in Echtzeit gewonnenen Daten sind eine wichtige Entscheidungsgrundlage für den Technischen Berater Bau des THW an der Einsatzstelle, um Entscheidungen über weitergehende Maßnahmen oder gar die Evakuierung treffen zu können.

Neben den oben genannten Szenarien sollen die ESS-Trupps auch verschiedenste Vermessungsaufgaben im Einsatzspektrum des THW übernehmen. Das Tachymeter wird hierbei im klassischen Sinn verwendet. Denkbare Einsatzoptionen sind die Bestimmung von Höhenprofilen im Hochwasserfall oder die Absteckung von Brücken und Stegen zur Überquerung von Flüssen und Bächen. Bis dato wurde in diesem Bereich noch keine LV-weite Ausbildung durchgeführt. Beim letzten Treffen aller ESS-Trupps des LV HERPSL hat der ESS-Trupp des OV Landau die Initiative ergriffen und zu einer dreitägigen Vermessungsausbildung eingeladen.

Diese Ausbildung konnte vom 23. – 25. März 2018 bei im OV Landau durchgeführt werden. Angereist waren (neben dem in Landau stationierten Trupp) die Trupps aus Bad Hersfeld und Hünfeld (Hessen), St. Ingbert (Saarland) und Koblenz (Rheinland-Pfalz). Der Freitagabend diente dem Kennenlernen der einzelnen Trupps untereinander und dem regen Erfahrungsaustausch über Probleme, durchgeführte Einsätze und Wünsche zur Ausbildung. Am Samstag konnte zudem der Trupp aus Ladenburg (Baden-Württemberg) als nächstgelegener Trupp über die LV-Grenzen hinweg, begrüßt werden. Nach Willkommensgrüßen durch den Ortsbeauftragten des OV Landau, Florian Feierabend und Sven Heizenröder (Referat Ehrenamt und Ausbildung, LV HERPSL, Mainz) begann die Ausbildung mit einer kurzen theoretischen Einführung in die Thematik durch Andreas Knöpfler (Truppführer ESS, OV Landau). Sie umfasste die Klärung verschiedenster Begrifflichkeiten, eine kurze Demonstration der Onboard-Software des Tachymeters sowie den Überblick über die geplanten praktischen Übungen. Bei bestem Wetter konnte im Anschluss der erste praktische Teil auf dem Gelände der Landesgartenschau 2015 in Landau beginnen. Dieser umfasste verschiedene Übungen zur Höhenbestimmung mit dem Tachymeter. Mit den angewendeten Verfahren können beispielsweise im Hochwasserfall die notwendige Höhe von Dämmen in der Örtlichkeit angegeben oder der Höhenunterschied zwischen den beiden Ufern eines Flusses zur Planung eines behelfsmäßigen Übergangs bestimmt werden.

Nach einer Mittagspause im ausgezeichneter Verpflegung durch den Trupp Logistik-Verpflegung des OV Landau konnte im zweiten praktischen Teil die Berechnung und Absteckung der Widerlager eines Steges intensiv geübt werden. Die Lösung verschiedenster kleiner Vermessungsaufgaben und die Weitergabe von Tipps zur Vermessung rundeten den intensiven Ausbildungstag ab.

Für den zweiten Ausbildungstag stand das klassische Monitoring auf der Agenda. Nach dem Frühstück und dem Verpacken der Ausrüstung wurde gemeinsam auf das Übungsgelände der Regionalstelle Neustadt verlegt. Dort wurden verschiedene Szenarien, wie beispielsweise die Umstationierung im Verlauf eines Monitorings oder das Anlegen sogenannter Profile zur Umrechnung der Bewegungsrichtungen, bezogen beispielsweise auf eine Hauswand, durchgeführt. Nach einer Feedbackrunde und einem gemeinsamen Picknick konnten alle Teilnehmer die Heimreise antreten.

Alles in allem wurde die Veranstaltung von den Teilnehmern als sehr gut bewertet: angefangen von der Unterbringung und ausgezeichneten Verpflegung bis hin zu den gewählten Ausbildungsinhalten und dem starken Praxisanteil. Es ist geplant, eine derartige Veranstaltung auch im kommenden Jahr wieder durchzuführen, um das neu erlernte Wissen zu festigen und zu erweitern.


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